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Komplexität kostet: Warum Entwickler in der Nutzfahrzeugbranche jetzt Transparenz in der Fahrzeugarchitektur braucht

Geschrieben von SPREAD Team | 18.06.2025

 

Die Herausforderung: Software-definierte Fahrzeuge treffen auf Legacy-Entwicklungssysteme 

 

Moderne Nutzfahrzeuge müssen anspruchsvollere Funktionen bieten, feinere Steuerungen ermöglichen und schneller aktualisiert werden – alles getrieben durch Software. Der Wandel von mechanikzentrierten Systemen hin zu software-definierten Architekturen nimmt branchenweit an Tempo auf.

Funktionen werden komplexer, stärker vernetzt – und domänenübergreifend. Die Trennlinien zwischen Mechanik, Elektronik und Software verschwimmen zunehmend. Die Herausforderung besteht heute nicht mehr nur darin, Komponenten einzeln zu entwickeln, sondern darin, das Gesamtsystem als abgestimmte, transparente Einheit zu beherrschen – inklusive der wachsenden Variantenvielfalt im Nutzfahrzeugbereich. Je komplexer die Architektur, je enger die Zeitpläne, desto wichtiger werden Durchgängigkeit und Abstimmung zwischen Domänen – um Fahrzeugreife und Termine zuverlässig einzuhalten.

Für Entwickler, Integrationsverantwortliche und Baureihenmanager bedeutet das: Sie müssen Abhängigkeiten im System auf einer Ebene steuern, die klassische PLM- und ALM-Systeme überfordert.

Diese Systeme dokumentieren gut – doch es fehlt ihnen der architektonische Kontext, die Domänen-übergreifende Rückverfolgbarkeit und die Sichtbarkeit von Auswirkungen in Echtzeit. So treffen Teams Entscheidungen unter Unsicherheit – ohne belastbare Faktenbasis. 

Das Ergebnis: Entwicklung im Blindflug. Architekturdaten sind über inkompatible Tools verteilt. Abhängigkeiten bleiben in Silos verborgen.

Die Auswirkungen ziehen sich durch zentrale Workflows: 

  • Diagnosedaten sind von der Systemstruktur entkoppelt 
  • Mit jedem Software-Release steigt das Risiko für Integrationsprobleme 
  • Fehlende Architekturtransparenz wird zum strukturellen Risiko 

Die Folgen in Zahlen: 

  • Launch-Verschiebungen, die über 1 Mio. € pro Tag kosten 
  • Unentdeckte Abhängigkeiten, die umfangreiche Nacharbeit verursachen 
  • Maturity-Reports, die Entscheidungsträger auf falsche Fährten führen 

Die Lösung: Engineering Intelligence 

Führende Entwicklungsbereiche kaschieren das Problem nicht – sie beheben die Ursache: das Fehlen einer Engineering-Intelligence-Schicht, die Architektur transparent, nachvollziehbar und steuerbar macht. 

SPREAD ergänzt diese Schicht – nicht durch das Ersetzen von PLM, sondern durch dessen intelligente Erweiterung. 

Der Product Twin bildet die Interaktionen von Systemen, Funktionen und Signalen als dynamisches Architekturmodell in Echtzeit ab. Er bringt Kontext, Klarheit und Entscheidungsreife in bestehende Entwicklungsumgebungen.  

Doch Sichtbarkeit allein reicht nicht. Teams müssen auch handeln können – hier kommen drei SPREAD-Anwendungen ins Spiel: 

  • Product Explorer 
    Ermöglicht Architektur-, System- und Komponententeams die Visualisierung aller Funktionen, Signale, ECUs und Abhängigkeiten. Risiken werden früh erkannt, Kommunikationsflüsse nachvollzogen und Spezifikationen gezielter abgestimmt. 

  • E/E Inspector 
    Verknüpft Diagnosetraces mit fahrzeugspezifischer Architektur. Signalfehler, Testlücken und Ursachen lassen sich schneller identifizieren – die Diagnosezeit sinkt um bis zu 75 %. 
 
  • Action Tower 
    Bietet Baureihenverantwortlichen und Integrationsleitern rollenbasierte Dashboards in Echtzeit – zu Reifegraden, Tickets, Datenqualität und Änderungsauswirkungen.
Gemeinsam ermöglichen diese Werkzeuge, SDV-Programme als vernetzte Systeme zu steuern – statt als lose Tasklisten. 

 

Ein großer europäischer OEM setzte SPREAD ein, um die Architektur-Reife einer neuen Fahrzeuglinie abzusichern: 

  • Über 20 Mio. € eingesparte Entwicklungskosten 
  • 60 % schnellere Root-Cause-Analyse 
  • Termintreue SOPs mit vermiedenem Kosten-Risiko von über 2 Mrd. € 

Diese Ergebnisse entstanden nicht durch Prozessoptimierung – sondern durch wiederhergestellte Architekturtransparenz. 

Erleben Sie es in Aktion

Mit zunehmender Komplexität in SDV-Programmen stoßen bestehende PLM-Systeme an Grenzen – denn sie wurden nie für vernetzte, softwarezentrierte Entwicklung gebaut. 

SPREAD schließt diese Lücke. Es schafft die Transparenz, die F&E-Teams heute brauchen – skalierbar, domänenübergreifend und ohne bestehende Toolchains zu ersetzen. 

Sie möchten erfahren, wie SPREAD Ihre SDV-Entwicklung unterstützt? Sprechen Sie mit unseren Experten.